Mittwoch, 21. November 2012

25 Jahre Aids-Präventionskampage

Als die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vor 25 Jahren mit ihrer Kampagne GIB AIDS KERINE CHANCE startete, galt die Aidsprävention als Tabubruch in Politik und Gesellschaft. Eine öffentliche Thematisierung von Sexualität und Kondomen gab es bis dahin nicht. Auch sprach sich rund die Hälfte der Bevölkerung dafür aus, Aids-Kranke mit niemandem außer dem medizinischen Personal und den Angehörigen in Berührung kommen zu lassen.

Die Aidskampagne entwickelte sich zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Präventions-kampagnen in Deutschland. Kondome sind heutzutage ein normaler Hygieneartikel, emotionale Vorbehalte gegen deren Nutzung haben sich mehr als halbiert. Das Schutzverhalten steigt seit 25 Jahren langsam aber kontinuierlich an. So hat sich beispielsweise der Anteil der Menschen, die sich in wechselnden Partnerschaften konsequent mit Kondomen schützen, mehr als vervierfacht. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es immer noch Menschen, die in Risikosituationen kein konsequentes Schutzverhalten praktizieren. Deshalb ist Aidsprävention nach wie vor erforderlich, um das hohe Schutzniveau zu halten und weiterhin zu verbessern.

Ausgrenzung und Diskriminierung


Auch heute noch erfahren HIV-positive Menschen Ausgrenzung und Diskriminierung. Eine von der BZgA beauftragte Studie der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) zeigt, dass 77 Prozent der befragten Menschen mit HIV im Jahr vor der Befragung Diskriminierung im Alltag erlebt haben und 61 Prozent der befragten HIV-Positiven verschweigen ihre Infektion am Arbeitsplatz. Aus diesem Grund hat die BZgA zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember die 3. Staffel der Solidaritätskampagne „Positiv zusammen leben“ gestartet, über die der Newsletter ausführlich berichtet.

Darüber hinaus informiert der Newsletter ‚GIB AIDS KEINE CHANCE aktuell’ über die Ergebnisse der Welt-Aids-Konferenz in Washington und ihre Bedeutung für die Prävention, über aktuelle Ergebnisse der BZgA-Repräsentativerhebung „Aids im öffentlichen Bewusstsein“ als kontinuierlichen Seismographen der Prävention und über den neuen TV-Kino-Spot der BZgA zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Da der Begriff STI vielen Menschen bislang nicht bekannt ist, wird mit dem Spot die Abkürzung erklärt und Zuschauerinnen und Zuschauer aufgefordert, sich weitergehend zu dem Thema zu informieren.