Donnerstag, 20. Dezember 2012

Geodatenatlas mit neuem Gesicht


Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Auszubildende Alexa Wissing, Abteilungsleiter Hermann Bengfort, Fachbereichsleiter Karl-Peter Theis, Landrat Dr. Kai Zwicker und Thomas Westhoff (zuständig für das Geodatenmanagement)

Aus der täglichen Arbeit der Kreisverwaltung sind sie gar nicht mehr wegzudenken, die geografischen Informationssysteme. Um Anliegen von Bürgern und Unternehmen möglichst rasch erledigen zu können, wird diese Technik schon seit Jahren an vielen Stellen im Borkener Kreishaus eingesetzt. Schließlich werden raumbezogene Daten benötigt, um beispielsweise die Genehmigung von Bauanträgen, Schwerlasttransporten oder Grundwasserentnahmen vorzubereiten oder Planungen in der Natur- und Landschaftspflege.


„Seit Anfang 2004 können zudem alle interessierten Unternehmen, Bürger, Planungs- und Ingenieurbüros unseren ‚Geodatenatlas Kreis Borken‘ nutzen", erklärte Karl-Peter Theis, Leiter des dafür zuständigen Fachbereichs Geoinformation- und Liegenschaftskataster, und betonte: „Jetzt haben wir ihn noch benutzerfreundlicher gestaltet!" Gemeinsam mit Borkens Landrat Dr. Kai Zwicker präsentierte er das Ergebnis dieser Optimierungsarbeiten, an denen die Geomatikerinnen- und Geomatiker-Azubis der Kreisverwaltung maßgeblich mit beteiligt waren.

„Der Geodatenatlas bietet die Möglichkeit, sich auf der Basis von Luftbildern, Karten und weiteren Fachinformationen umfassend über unseren Kreis zu informieren", erläuterte der Landrat. Der Einstieg in die Internetrecherche via www.kreis-borken.de/geodatenatlas erfolgte bislang bereits wahlweise über die Kriterien „Adresse", „Flurstück" und „Gemeinde". „Nun können auch ganz gezielt Themenbereiche, wie etwa ‚Auto und Verkehr‘, ‚Kultur‘ oder ‚Natur und Landschaft‘ angesprochen werden", unterstrich Dr. Zwicker.

„Daneben ist es sicherlich für viele sehr interessant, einmal den Heimatort und das eigene Zuhause auf Luftbildern zu betrachten", ergänzte Theis. Jetzt bestehe sogar die Gelegenheit, zwischen den Bildern der letzten Befliegung aus 2009 und der aus 2005/2006 zu wechseln. Wie intensiv der „Geodatenatlas Kreis Borken" als Kommunikations- und Informationsmedium genutzt wird, zeigen die Nutzerzahlen: Über eine Million Kartenzugriffe gibt es pro Jahr.

Zu diesem Erfolg habe sicherlich auch der „Bildungsatlas Kreis Borken" beigetragen, der mithilfe der neuen Geoinformationstechnologie entstanden ist, machte der Landrat deutlich. Zu finden ist der Bildungsatlas im Internet unter www.bildungskreis-borken.de. Zufrieden zeigte sich Dr. Zwicker mit der neuen Version des Geodatenatlasses auch unter Kostengesichtspunkten: „Wir können nun auf ein kostenintensives Hosting (Verfügbarmachen im Internet) verzichten und aus der bisherigen manuellen Datenpflege aussteigen."

Zum Hintergrund:
Inhalte im Geodatenatlas:

  • Hintergrundkarten: Basisk@rte Kreis Borken, TopoMap (DGK5), Luftbild (Befliegung 2005/2006, 2009), Flurkarte
  • Fachinhalte:
  • Auto und Verkehr: Unfallhäufungsstellen, klassifizierte Straßen
  • Bauen, Wohnen und Immissionsschutz: Biogasanlagen, Windkraftanlagen, rechtsgültige Windzonen, Baudenkmäler(Gebäude), Bau- und Bodendenkmalzonen, Bebauungsplan
  • Gewässerschutz- und Wasserwirtschaft: Hochwasserschutzanlagen, Grundwassermessstellen, Wasserschutzgebiete, Wasserhöffige Gebiete, Gewässer Wasser- und Bodenverbände
  • Kultur: Denkmäler
  • Natur und Landschaft: Naturdenkmäler, Natura 2000-Gebiete, geschützte Landschaftsbestandteile, Umbruchverbot in Landschaftsschutzgebieten, Naturschutzgebiete, Landschaftsplangrenzen, Bezirke der Landschaftswarte
  • Sicherheit und Ordnung: Kehrbezirke, Hegegemeinschaften, Hegering, Jagdbezirke
  • Wirtschaft: Gewerbestandorte


Unterstützung durch Geomatiker/innen in der Ausbildung

Der verstärkte Einsatz von Geoinformationstechnologie führte 2010 zur Schaffung eines neuen Ausbildungsberufes. Die „Geomatiker/innen" sollen den Gesamtprozess des Geodatenmanagements beherrschen, also den Umgang mit digitalen und analogen Geodaten von deren Erfassung über vielfältige Verarbeitungsschritte (Selektion, Analyse) bis hin zur Visualisierung in modernen Geoinformationssystemen und in Web-Mapping-Anwendungen.

In der Borkener Kreisverwaltung sind zurzeit vier Auszubildenden in diesem Berufsfeld tätig. An den umfangreichen Programmierungsarbeiten sowie an der optischen Aufbereitung der Dateninhalte und Webseiten haben sie maßgeblich mitgewirkt. Sie konnten so gerade Gelerntes bereits praktisch anwenden.