Freitag, 15. März 2013

Grundstückspreise blieben 2012 stabil

Wie haben sich Umsätze und Preise auf dem Grundstücksmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis entwickelt? Wo liegt das Preisniveau? Wie hoch war die Nachfrage nach Wohnungseigentum? - Antworten auf diese Fragen liefert seit Jahren der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Ennepe-Ruhr-Kreis. Alle 12 Monate veröffentlicht er den Grundstücksmarktbericht. Grundlage dieser Datensammlung sind ausgewertete Kaufverträge. Jetzt liegt der aktuelle Grundstücksmarktbericht 2013 vor. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

"2012 haben wir 2.096 Kaufverträge erhalten. Diese dokumentieren einen Gesamtumsatz von 344,9 Millionen Euro, flächenmäßig wechselten 525 Hektar den Besitzer. Diese Informationen sind ausreichend, damit wir die regionale Umsatz- und Preisentwicklung darstellen und über das Preisniveau informieren können. Damit leisten wir einen Beitrag zur Transparenz auf dem Grundstücksmarkt", erläutert Jürgen Wagenbach, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Das Gremium ist für alle kreisangehörigen Städte mit Ausnahme von Witten zuständig. Witten hat als große kreisangehörige Stadt einen eigenen Gutachterausschuss eingerichtet.

Während die Zahl der verkauften Hektar im Vergleich zu 2011 stieg (2011:401), registrierte der Ausschuss sowohl bei den Kaufverträgen (2011:2.232) als auch beim Geldumsatz (2011:409,4 Millionen Euro) Rückgange. Gleiches gilt für die Zahl der verkauften, unbebauten Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau, 118 im Vergleich zu 149 bedeuten ein Minus von 31 Kauffällen. Der durchschnittliche Preis blieb mit 220 Euro pro Quadratmeter stabil. Kreisweit schwankten die Durchschnittspreise zwischen 185 Euro/Quadratmeter in Breckerfeld und 240 Euro/Quadratmeter in Sprockhövel.

569 Ein- und Zweifamilienhäuser wechselten im letzten Jahr den Besitzer. Das sind 9 Prozent weniger als 2011. Beim Geldumsatz verzeichnete der Ausschuss ein Minus von 11 Prozent auf aktuell 132 Millionen Euro. Bei den Eigentumswohnungen lauten die Vergleichszahlen 589 (2012) zu 573 (2011). Hier gab es damit ein leichtes Plus. Mit Blick auf die Preise heißt es im Bericht: Für freistehende Einfamilienhäuser wurden je nach Baujahr zwischen 160.000 und 344.000 Euro (2011: 179.000 und 336.000 Euro) gezahlt. Für eine neue, unterkellerte Doppelhaushälfte bzw. ein Reihenendhaus waren es durchschnittlich 295.000 Euro (2011: 282.000).

Bei den Eigentumswohnungen lag der mittlere Quadratmeterpreis für Neubauten bei leicht gefallenen 2.200 Euro. Zwei Drittel aller Verkäufe von Neubauwohnungen lagen in einer Spanne zwischen 1.970 und 2.380 Euro. Die Quadratmeterpreise für Altbauwohnungen entwickelten sich in den einzelnen Baujahrsklassen unterschiedlich, im Mittel stagnierend. So kosteten Wohnungen der Baujahre 1980 bis 1989 im Durchschnitt 1.190 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. "Preisabweichungen nach oben oder unten ergeben sich natürlich durch Lage, Ausstattung und Alter der jeweiligen Wohnung", macht Wagenbach deutlich. Die höchsten Preise für Eigentumswohnungen wurden in Hattingen, Sprockhövel und Schwelm erzielt.

Allgemeine Preisauskünfte zu Häusern und Eigentumswohnungen, die Grundstücksmarktberichte der einzelnen Gutachterausschüsse in Nordrhein-Westfalen, Immobilienrichtwerte sowie Bodenwertübersichten und Immobilienwertübersichten der einzelnen Städte können Interessierte unter www.boris.nrw.de abrufen. Neu ist die BORISplus.NRW App. Sie liefert dank Lokalisierung des Standortes auch unterwegs die wichtigsten Informationen zu den aktuellen Bodenrichtwerten.

Bodenrichtwert-Spitzenreiter im Ennepe-Ruhr-Kreis ist Herdecke. "Am Ahlenberg" sind bei einer Grundstückgröße von 1.000 Quadratmetern 300 Euro/Quadratmeter zu zahlen. Insgesamt liefert das Internet für das Kreisgebiet ohne Witten rund 900 zonale Bodenrichtwerte für individuellen und Geschosswohnungsbau, für gewerblich genutzte Grundstücke sowie für land- und forstwirtschaftliche Flächen.

Die Bodenrichtwerte können auch in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Schwelmer Kreishaus, Hauptstraße 92, Zimmer 604/604a, Telefon 02336/93 2687, eingesehen werden. Dort kann für 52 Euro auch der komplette Grundstücksmarktbericht erworben werden. Einzelheiten über Aufgaben, Zusammensetzung und Angebote des Gutachterausschusses sind im Internet unter www.gutachterausschuss.en-kreis.de zu finden.