Freitag, 22. März 2013

Weniger Schwangerschaftsabbrüche


Für das Jahr 2012 wurden von Arztpraxen und Krankenhäusern 21 866 Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in NRW gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein‑Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 1,6 Prozent weniger als 2011 (damals: 22 231).
Vier Prozent (790) der im Jahr 2012 betroffenen Frauen waren minderjährig; 70 Mädchen waren unter 15 Jahre alt. Neun von zehn Frauen (19 515) waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt; die übrigen sieben Prozent waren 40 Jahre oder älter.

Mehr als die Hälfte der Frauen (56,9 Prozent) hatten vor dem Abbruch mindestens ein Kind geboren. Darunter befanden sich rund 2 400 Frauen mit drei oder vier sowie weitere knapp 300 Frauen mit mindestens fünf Kindern. In mehr als einem Drittel (38,0 Prozent) der Fälle erfolgte der Schwangerschaftsabbruch vor der siebten Schwangerschaftswoche; knapp drei Viertel (73,2 Prozent) aller Schwangerschaften wurden vor der neunten und 97,3 Prozent vor der zwölften Woche beendet.
96,6 Prozent der Abbrüche erfolgten im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung. In den übrigen Fällen war 730 Frauen eine medizinische und drei Frauen eine kriminologische Indikation bescheinigt worden. Ein legaler Abbruch auch nach der vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche ist nur aufgrund dieser Ausnahmetatbestände möglich.

Mehr als neun von zehn Schwangerschaftsabbrüchen wurden in gynäkologischen Praxen oder OP-Zentren ambulant durchgeführt – im Durchschnitt der Bundesländer war das nur bei acht von zehn Abbrüchen der Fall. Der jeweils verbleibende Anteil fiel auf ambulante oder stationäre Behandlungen in Krankenhäusern.