Das Museum für Westfälische Literatur in Oelde zeigt in Zusammenarbeit
mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in der Ausstellung
"Ernst Meister: Der Lyriker als Maler" (22. November 2012 bis 3. März 2013)
Aquarelle, Farbstift- und Pastellkreidezeichnungen des Künstlers. Die
Ausstellung war 2011 anlässlich des 100. Geburtstag des Hagener
Schriftstellers Ernst Meister (1911-1979) im LWL-Landesmuseum für Kunst
und Kulturgeschichte zu sehen.
Literatur und bildende Kunst - Ernst Meister fühlte sich in beiden
Disziplinen zu Hause. Das verbindet den Büchner-Preisträger etwa mit
Hermann Hesse oder Günter Grass. Über drei Jahrzehnte war der Lyriker
auch als Maler tätig. Ernst Meister hat ein grafisches Werk geschaffen,
das über 1000 Arbeiten auf Papier umfasst. "Seine eigene künstlerische
Handschrift bildete sich aus verschiedenen Einflüssen und Freundschaften
mit anderen Malern wie etwa Hans Kaiser oder Emil Schumacher", so Dr.
Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Landesmuseums für Kunst und
Kulturgeschichte in Münster. Ernst Meister, dem 1979 posthum der
Georg-Büchner-Preis verliehen wurde, hat sich seit den 1950er Jahren mit
den aktuellen Tendenzen der Zeit auseinander gesetzt - sowohl lyrisch
als auch bildnerisch.
Meisters Bilder stehen für sich und sind keine Illustrationen seiner
Gedichte. "Dennoch ist es spannend, Verbindungen und Unterschiede
zwischen Ernst Meister, dem Lyriker und Ernst Meister, dem Maler zu
suchen und auch zu finden.", begründet Prof. Dr. Walter Gödden,
wissenschaftlicher Leiter des Museums für Westfälische Literatur, die
Entscheidung, Meisters bildnerisches Werk auch im Literaturmuseum in den
Fokus zu stellen. Die Spontanität, in der seine Bilder entstanden
seien, stehe beispielsweise in starkem Kontrast zu der Entstehung seines
schriftstellerischen Schaffens: in der Lyrik habe immer ein längerer
Prozess der Reduktion stattgefunden.
Ernst Meister selbst sah die Gemeinsamkeit in seinem lyrischen und
seinem bildnerischen Werk in der Motivation zu beginnen: "Das Malen
bedeutet den Umgang mit Farben, mit dem Stift; und das Substantielle
daran ist natürlich der Entwurf, der aufgrund des ersten Einfalls
entspringt. Und in diesem ersten Einfall, jetzt beim Malen sowie beim
Schreiben, reizt es mich, einen ersten Strich zu machen."
Die Ausstellung im Museum für Westfälische Literatur zeigt 21 seiner
malerischen Arbeiten. "Im Ausstellungsraum des Literaturmuseums können
Meisters Bilder ihre ganz besondere Wirkung entfalten", sagt Dr. Tanja
Pirsig-Marshall, Kuratorin für die Klassische Moderne am
LWL-Landesmuseum in Münster. Sie hat die Ausstellung und das
Bestandsverzeichnis der Zeichnungen und Aquarelle erarbeitet.
Weitere Informationen unter Tel.: 0 25 29 / 94 55 90 und http://www.kulturgut-nottbeck.de
Museum für Westfälische Literatur - Kulturgut Haus Nottbeck
Landrat-Predeick-Allee 1
59302 Oelde-Stromberg
Öffnungszeiten:
Dienstag - Freitag: 14.00 - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11.00 - 18.00 Uhr