Donnerstag, 30. Mai 2013

Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Am 17. Juni 1953 gingen in der gesamten DDR eine Million Menschen auf die Straße, um gegen die dort herrschende kommunistische Diktatur zu demonstrieren. Sowjetische Panzer retteten damals das SED-Regime. 60 Jahre nach diesem Ereignis zeigt nun der Kreis Borken im Kreishaus an der Burloer Straße 93 eine Ausstellung zur Geschichte dieses Volksaufstandes. In der Zeit vom 17. Juni bis 19. Juli 2013 ist sie dort im Foyer unter dem Titel "Wir wollen freie Menschen sein!" während der allgemeinen Öffnungszeiten montags bis donnerstags 8 bis 18 Uhr und freitags 8 bis 16 Uhr zu sehen. Besonders interessant ist die Ausstellung auch für Oberstufenklassen weiterführender Schulen. Die Kreisverwaltung bietet daher mit Unterstützung eines Pädagogen kostenlose Führungen an. Entsprechende Anfragen sind zu richten an den Kreis Borken, Pressestelle, Telefon: 02861/82-2105, b.oste@kreis-borken.de.

Landrat Dr. Kai Zwicker hofft, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aller Generationen die Gelegenheit nutzen, sich so über die damaligen Ereignisse zu informieren. Zwanzig großformatige Plakate erläutern die Geschichte des DDR-Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. In jenen Tagen demonstrierten die Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden der DDR. Was als sozialer Protest begann, entwickelte sich rasch zur politischen Manifestation. Der massenhafte Ruf nach Freiheit, Demokratie und deutscher Einheit ließ die SED-Diktatur faktisch kapitulieren. Es waren sowjetische Panzer, die den Aufstand daraufhin alsbald im Keim erstickten.


Die Ausstellung, die von der "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" in Auftrag gegeben wurde, schildert zunächst die Vorgeschichte des Aufstandes. Sie zeigt, wie der Protest Berliner Bauarbeiter zum Auslöser republikweiter Massendemonstrationen wurde. Beispiele aus unterschiedlichen Regionen der DDR belegen die Ereignisse. Weitere Plakate widmen sich dann der Niederschlagung des Aufstandes und seiner Opfer. Ausführlich werden schließlich auch die Folgen der Erhebung für die SED-Diktatur, die Reaktionen des Westens sowie die Erinnerung an den Aufstand von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart beschrieben.


Autor der Ausstellungstexte ist der renommierte Historiker und Publizist Dr. Stefan Wolle. Für die Ausstellung wählte er 130 Fotos und Dokumente aus 25 Archiven aus. Neben Fotos, die in das öffentliche Gedächtnis eingegangen sind, präsentiert die Schau auch weithin unbekannte Bilder aus allen Teilen der einstigen DDR. Die Austellung gestaltete der Leipziger Grafiker Dr. Thomas Klemm.


Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Ausstellungsthema ganz allgemein gibt es im Internet unter www.bundesstiftung-aufarbeitung.de.