Justus Meyer wurde 1913 als Sohn einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters in Rheda im heutigen Osten Nordrhein-Westfalens geboren. Gemeinsam mit Eltern und Geschwistern wanderte er 1937 nach Palästina aus, um dem nationalsozialistischen Rassenwahn zu entgehen. Die Familie ließ sich in der von deutschen Siedlern gegründeten Ortschaft Nahariya an der Mittelmeerküste im Norden Israels nieder. Die archäologischen Relikte aus der byzantinischen Periode und der Kreuzfahrerzeit in dieser Region weckten in Justus Meyer das Interesse für die Archäologie, welche sein ganzes weiteres Leben prägte. So nahm er an zahlreichen Ausgrabungen in Israel teil und führte selbst auch eigene Projekte durch. Auf ihn geht die Einrichtung eines Archäologischen Museums im Rathaus von Nahariya zurück. Daneben gründete er politische und literarische Zirkel, die zu Anziehungspunkten für jüdische Intellektuelle auch aus Deutschland wurden. 1981 kehrte Justus Meyer mit Ehefrau Edith und Tochter Dinah aus Israel nach Ostwestfalen zurück, wo er sich bis zu seinem Tode im Jahre 2011 für den deutsch-israelischen Dialog einsetzte. Die Städtepartnerschaft zwischen Bielefeld und Nahariya hat er mitbegründet.
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Institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche Archäologie
Quelle: www.uni-muenster.de