Dienstag, 29. Januar 2013

Auf den Spuren der Geschichte

Die 10. Klasse der Montessori-Gesamtschule Borken studierte im Archiv des Kreises Borken verschiedene Originalquellen aus der Zeit der Industrialisierung. Foto: Kreis Borken

Die Klasse 10 der Borkener Montessori-Gesamtschule hat jetzt das Kreisarchiv im Borkener Kreishaus erkundet. Zusammen mit ihrem Lehrer, Schulleiter Hartmuth Schlüter-Müller, besichtigten die 24 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Kreisarchivarin Renate Volks-Kuhlmann die Räumlichkeiten. Der Besuch fand im Rahmen des Bildungsprogrammes "Lernen vor Ort" im Fach Geschichte statt. Renate Volks-Kuhlmann erklärte den Jugendlichen, dass die im Untergeschoss des Kreishauses gelagerten Akten und Quellen aus zwei Gründen dauerhaft aufbewahrt und archiviert werden.

Ein großer Teil habe rechtliche Bedeutung, ein anderer vor allem einen historischen Hintergrund. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, was nötig ist, damit ältere Akten nach langer Zeit noch gut lesbar sind. Die Archivarin erläuterte: "Es muss immer eine konstante Temperatur herrschen und es darf nicht viel Licht an die Akten gelangen, sonst bleicht die Schrift aus". Wie gut erhalten die teils 100 Jahre alten Dokumente noch sind, davon konnte sich die Klasse beim Blättern in einigen der historischen "Schätze" selbst überzeugen.

Im Kreisausschussaal wandten die Schülerinnen und Schüler anschließend ihr Wissen aus dem Geschichtsunterricht in der Praxis an. Vorsichtig untersuchten sie, ausgestattet mit weißen Handschuhen, Schriftstücke aus der Zeit der Industrialisierung zu den Themen Kinder- und Frauenarbeit, Wohn- und Lebensverhältnisse sowie Ernährung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Im Rahmen des Bildungsprogramms "Lernen vor Ort" werden im Kreis Borken Unterrichtseinheiten an "außerschulischen" Lernorten wie Museen und Archiven durchgeführt. Im Kreisarchiv Borken beispielsweise rekonstruieren Schulkassen die Geschichte der Industrialisierung im Westmünsterland.