Dienstag, 30. Oktober 2012

Schädelkult - Hintergrund zu Día de los Muertos


Die Mexikaner gedenken jährlich vom 31. Oktober bis zum 2. November ihrer Verstorbenen. Nach dem mexikanischen Brauch erscheinen die Seelen verstorbener Kinder bereits am 31. Oktober und werden von den älteren Ahnen am 1. November abgelöst, die wiederum am Vormittag des 2. Novembers verabschiedet werden. Die Hinterbliebenen nutzen die Feiertage, um den verstorbenen Seelen zu begegnen, denn sie betrachten den Tod als Teil des Lebens.

Um die Verstorbenen willkommen zu heißen werden die Gräber mit Kerzen, Blumen, Speisen und bunten Totenköpfen aus verschiedenen Materialien wie Holz oder Papier geschmückt. Der Friedhof wird zum Pilgerort: Erinnerungen werden ausgetauscht, gemeinsam getrauert aber auch gelacht und mit den Seelen gefeiert.

Bunte Köpfe
Rund um die Feiertage werden auf allen mexikanischen Märkten und in den Geschäften kleine Totenschädel aus Zucker angeboten, die mit buntem Zuckerguss und mit Pailletten als Augen verziert sind. Einige Exemplare sind an der Stirn auch mit Namen der Verstorbenen versehen. Sie werden auf kleinen Gabentischen, sogenannte ofrendas, die im privaten Umfeld stehen, angerichtet. Orangene Tagetes (oder Studentenblumen), persönliche Gegenstände des Verstorben und dessen Leibspeise werden für die Seele auf dem Gabentisch bereit gestellt. Die Familien empfangen und bewirten so ihre Toten.