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Samstag, 26. Oktober 2013

90 Jahre Radio in Deutschland

Im Herbst 1923 nahm die „Funk-Stunde AG Berlin“ als erster deutscher Hörfunksender den Betrieb auf. Seither hat das Radio eine enorme Entwicklung erfahren. Zum Jubiläum am Dienstag, 29. Oktober, stellt hr2-kultur gemeinsam mit Studierenden der Frankfurter Goethe-Universität das eigene Medium in den Mittelpunkt des Programms. Dabei sind Archivaufnahmen von Persönlichkeiten der Radiogeschichte wie Hans-Joachim Kulenkampff zu hören, vor allem aber kommen zeitgenössische Schriftsteller mit ihren Radioerinnerungen zu Wort.
Das AEG-Rundfunkempfangsgerät Super-Geatron 34 WLK aus dem Jahre 1934 Foto: hr/Hanni Warnke
Das AEG-Rundfunkempfangsgerät Super-Geatron 34 WLK aus dem Jahre 1934
Foto: hr/Hanni Warnkenzufügen

Zur Einstimmung führt Andreas Maier, aufgewachsen in der Wetterau, um 8.30 Uhr im Morgenmagazin von hr2-kultur durch Höhen und Tiefen seiner frühen Radiosozialisation. Zwischen 11.00 und 12.00 Uhr erzählt der Krimi-Autor Friedrich Ani vom kindlichen Glück, das sonntagmittags aus dem Äther kam, und die Schriftstellerin Silke Scheuermann berichtet, wie sie sich schon früh von Hörspielen verzaubern ließ.

Der Autor Clemens J. Setz beschreibt ab 15.05 Uhr, wie er am liebsten nachts Radio hört, und gegen 16.40 empfiehlt Wilhelm Genazino das Radiohören als Trost an trüben Novembertagen.

Um 17.05 Uhr ist der preisgekrönte Hörspielregisseur Ulrich Gerhardt zu Gast, und gegen 17.30 Uhr lässt eine historische Aufnahme aus dem hr-Sendesaal die tumulthaften Auseinandersetzungen um die Notstandsgesetze wieder aufleben. Zu hören ist der damalige Spiegel-Chef Rudolf Augstein.

Noch weiter zurück geht die Erinnerung von Peter Härtling. In der Sendung „hr2-kultur – Der Tag“ ab 18. 05 Uhr berichtet er von „Draußen vor der Tür“, dem ersten Radio-Hörspiel der Nachkriegszeit nach Wolfgang Borcherts berühmtem Drama. Auch Peter Kurzeck geht weit zurück, wenn er von der Suche nach vermissten Vätern bei „Radio Frankfurt“ erzählt.


Handfeste Erkenntnisse über Geschichte und Zukunft des Radios verspricht der „hr2-Doppel-Kopf“ ab 12.05 Uhr mit dem Medienwissenschaftler und Radioprofi Wolfgang Hagen. Zum Ausklang des Tages beschwört die Neue-Musik-Sendung „Cluster“ ab 22 Uhr die Faszination des Unhörbaren – mit Arbeiten von John Cage, der das Radio als Kompositionswerkzeug nutzte.

Dienstag, 25. Juni 2013

Universitätsmuseum eröffnet


Bereit für die Besucher:
So sah das Universitätsmuseum unmittelbar vor Eröffnung aus. (c) Volker Lannert / Uni Bonn

Das Universitätsmuseum präsentiert Zeugnisse der Alma mater und ihrer bald 200jährigen Geschichte. Hier macht sich die Universität selbst zum Thema. Der Rektormantel aus dem vorletzten Jahrhundert steht ebenso dafür wie das Modell eines Lotusblattes, dessen Geheimnis an der Uni Bonn gelüftet wurde. Ab 26. Juni 2013, 11 Uhr ist das Universitätsmuseum geöffnet.


Akademische Traditionen, bahnbrechende Erkenntnisse, berühmte Studenten und Absolventen, all das kennzeichnet die Universität und hinterlässt Spuren. Dr. Thomas Becker und Dr. Andreas Archut, der Archivar und der Pressesprecher der Universität, hatten die Idee, diesen Spuren einen angemessenen Ort zu geben. Nun ist das Universitätsmuseum fertig und wurde mit dem Rektor, Prof. Dr. Jürgen Fohrmann, eingeweiht.


Bekanntes und Unbekanntes

Die neu geschaffene Ausstellung bringt bekannte Quellen wie die ersten Computerspiele aus der experimentellen Wirtschaftsforschung des Bonner Nobelpreisträgers Reinhard Selten zusammen mit solchen Quellen, die noch keiner gesehen hat, zum Beispiel die Entlassungsurkunde von Karl Marx, mit der seine Bonner Studienzeit endete. Und schließlich enthält die Ausstellung Seltenes wie ein weltweit einmaliges Heliometer. Mit ihm haben Bonner Forscher des 19. Jahrhunderts den Durchmesser der Sonne und anderer Himmelskörper vermessen.

Das Heliometer bleibt nicht allein:
Universitätsmuseum unmittelbar vor Eröffnung. (c) Volker Lannert / Uni Bonn


Verschiedene Besucher - unterschiedliche Zugänge

Quellen auf Papier, Exponate mit einer eigenen Technikgeschichte, Bilder und Symbole, all dies ist unterteilt in drei Bereiche: Akademische Traditionen, Geschichte der Universität - und die Schreibtische; hier werden in zehn Vitrinen, jeweils so hoch wie ein Schreibtisch, zehn Forscherpersönlichkeiten der Universität Bonn exemplarisch für viele ausdifferenzierte Felder der Forschungsuniversität vorgestellt. So werden den Besuchern unterschiedliche Zugänge eröffnet: verschiedene Schaufenster der Wissenschaft für unterschiedliche Menschen.

Schließlich nutzt das Universitätsmuseum auch Videos, um die Gegenwart den historischen Zeugnissen gegenüber zu stellen und auch, um die Kontinuität zu zeigen: So wird ein über 100 Jahre alter Rektormantel ausgestellt, ebenso die Zepter der Universität. Seine Geschichte und die der traditionsreichen Talare sowie den Hintergrund der Zepter zeigt ein Video, das in der Ausstellung angeschaut werden kann.

Wechselausstellungen wie die aktuelle zur Geschichte des Hofgartens nehmen aktuelle Themen aus der Perspektive der Universität auf oder informieren auch über solche Themenfelder, die nicht in die Dauerausstellung aufgenommen worden sind. Bis Ende 2014 steht das Programm für Sonderausstellungen. Auch darüber informiert die website des Universitätsmuseums unter www.museum.uni-bonn.de

Führungen
Führungen können beim Leiter des Universitätsmuseums gebucht werden. Sonntags nachmittags sind Kleingruppenführungen im Eintrittspreis enthalten.
Öffnungszeiten sind dienstags, donnerstags, samstags und sonntags von 11.00 bis 16.30 Uhr.
Der Eintritt beträgt € 2,50, ermäßigt € 1,50.


Freitag, 14. Juni 2013

100 Jahre Zechenbahn- und Hafenbetriebe


Alltagsbetrieb bei der Hibernia-Zechenbahn: DB-50er, Henschel-Typ RUHR, und Hibernia-Diesellok im Bahnhof Hassel, 1967.  Foto: K. Joachim Maiß

Jede Menge Kohle... 100 Jahre Zechenbahn- und Hafenbetriebe


Vor 100 Jahren wurde die "Königliche Zechenbahn- und Hafenverwaltung" gegründet, die den Bahnbetrieb für die Zechen des Staatsbergbaus im nördlichen Revier durchführte. Mehr als eine Milliarde Tonnen Kohlen, Koks, Holz, Berge und Chemieprodukte nahmen seither den Weg über die Schiene. Heute firmiert das Gladbecker Unternehmen als RBH Logistics GmbH. Zum Jubiläum zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Industriemuseum Zeche Zollern ab Sonntag, 16. Juni, die Ausstellung "Jede Menge Kohle ... 100 Jahre Zechenbahn- und Hafenbetriebe".

Neben einer Darstellung der Historie auf acht großen Schautafeln präsentiert das LWL-Industriemuseum auf der Galerie im historischen Werkstattgebäude Fotografien sowie eine Diaschau aus der Geschichte der Bahn. Auf den Gleisen des Zechenbahnhofs im Außengelände werden originale Fahrzeuge gezeigt, darunter mehrere Dampflokomotiven. Die älteste, Lok Victor, präsentiert sich in der preußischen Farbgebung von 1908.

Auf dem Führerstand der Dampflok "Anna" können Besucher
am Sonntag (16.6.) mitfahren,  Foto: LWL
Bei der Eröffnung am Sonntag (16.6.) um 11 Uhr führt Norbert Tempel vom LWL-Industriemuseum in die Ausstellung ein. Dieter Zils, Leiter Eisenbahntransport bei RBH Logistics, hält einen Bilder-Vortrag zur aktuellen Entwicklung des Unternehmens. Daneben gibt es Führerstandsmitfahrten auf der Museums-Dampflok "Anna", die früher die Lothringen-Anschlussbahn nach Dortmund-Bövinghausen befuhr. Im Magazin der Zeche Zollern ist die Ausstellung von Modelleisenbahnen aus der Sammlung Peter Tell während der gesamten Ausstellungsdauer geöffnet. Für Besucher der Eröffnung ist der Eintritt am Sonntagmorgen frei.

Hintergrund

Das 1913 für die Kohlenabfuhr der preußischen Staatszechen im Raum Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen gegründete Unternehmen gehörte später zur Bergwerksgesellschaft Hibernia. Nach Gründung der Ruhrkohle AG übernahm es nach und nach den Betrieb aller Zechenbahnen im gesamten Ruhrgebiet. Seit den 1990er Jahren werden Koks- und Kraftwerkskohle mit eigenen Zügen auch über DB-Gleise befördert. Nach Stilllegung vieler Zechenbahnen verkaufte die RAG das Unternehmen 2005 an die Deutsche Bahn. Das heutige Unternehmen verdient als RBH Logistics GmbH sein Geld auch mit dem Transport von Chemie und Öl.

Die Ausstellung entstand in Kooperation von RBH Logistics GmbH und LWL-Industriemuseum. Zum Firmenjubiläum erschien im Klartext-Verlag eine ausführliche Festschrift unter dem Titel "Kohle, Koks & Oel - Von der Königlichen Zechenbahn zur RBH Logistics GmbH - 100 Jahre RBH", die im Museum und im Buchhandel erhältlich ist.

Begleitprogramm

Dienstag, 23.7. 19.30 Uhr
Filme aus Industrie und Verkehr im Ruhrgebiet aus dem vordigitalen Zeitalter.

Dienstag, 13.8. 19.30 Uhr
Die Dampflokomotiven der Zechenbahn- und Hafenbetriebe. Bildervortag von Joachim Leitsch.
Bis zur Elektrifizierung 1968 hatte die Hibernia-Zechenbahn den modernsten Dampflokpark und die effektivsten Behandlungsanlagen in der deutschen Montanindustrie. Vorgestellt werden die wichtigsten Neubau-Typen und die Modernisierung älterer Dampfloks.

Dienstag, 3.9. 19.30 Uhr
Das Rheinelbe-Zechenbahnnetz der GBAG. Bildervortrag von Christoph Oboth
Im Raum Essen - Gelsenkirchen - Gladbeck betrieb die Gelsenkirchener Bergwerks-AG ein umfangreiches Zechenbahnnetz, das dem Hibernia-Netz in Umfang und Verkehr nicht nachstand. Seine Geschichte wird in vielen seltenen Bildern dargestellt. In den 1970er Jahren wurden beide Netze zusammengeschlossen.

Dienstag, 1.10. 19.30 Uhr
Die Hibernia und ihre Zechenbahn- und Hafenverwaltung in historischen Aufnahmen. Bildvortrag von Christoph Oboth. Die gezeigten Bilder beschränken sich auf den Zeitraum von 1913 bis 1969. Neben Glasplatten-Werksfotografien gibt es auch Luftaufnahmen und die ersten Farbdias von Hibernia-Lokomotiven aus den 1960er Jahren zu sehen.

"Jede Menge Kohle …."
100 Jahre Zechenbahn- und Hafenbetriebe
16.6. - 6.10.2013
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Geöffnet Di-So 10-18 Uhr


LWL-Einrichtung:
LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Karte und Routenplaner

Mittwoch, 12. Juni 2013

Das Handy wird dreißig

Am 13. Juni 1983 brachte Motorola mit dem „Dynatac 8000“ das erste Mobiltelefon auf den Markt. Mit den heutigen Smartphones ist das Gerät nur schwer zu vergleichen. Es war rund 800 Gramm schwer und 33 Zentimeter lang. Zum Vergleich: Moderne Smartphones wiegen zwischen 110 und 180 Gramm und sind nicht größer als 14 Zentimeter. Auch bei der Akku-Laufzeit unterscheidet sich der Handy-Urahn deutlich von modernen Mobiltelefonen. Lediglich 30 Minuten Gesprächszeit waren mit dem Dynatac möglich. „Die Erfolgsgeschichte des Handys zeigt eindrucksvoll, wie schnell IT-Innovationen die Welt verändern“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Für 2014 sagt die Internationale Fernmeldeunion voraus, dass weltweit die Schwelle von sieben Milliarden aktiv genutzten Handys durchbrochen wird. Damit gibt es bald annähernd so viele aktiv genutzte Handys wie Menschen.

Die Erfolgsgeschichte des klassischen Handys wiederholt sich derzeit beim Smartphone. 2007 kamen die ersten App-fähigen Geräte mit großem Touchscreen auf den Markt. Seitdem sind die Verkaufszahlen explodiert. Während 2008 noch 3,1 Millionen Geräte in Deutschland verkauft wurden, sind es in diesem Jahr nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts EITO bereits 28 Millionen. 96 Prozent des Mobilfunkmarktes entfallen mittlerweile auf Smartphones, die restlichen vier Prozent auf einfache Handys. Kempf: „Smartphones setzen die Erfolgsgeschichte des Handys fort.“

Entwicklung der Anzahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland seit 1992
 
Jahr
Mobilfunkanschlüsse (in Mio.)
1992
0,53
1993
1,77
1994
2,48
1995
3,76
1996
5,55
1997
8,28
1998
13,91
1999
23,47
2000
48,15
2001
56,13
2002
59,13
2003
64,84
2004
71,32
2005
79,27
2006
85,65
2007
97,15
2008
107,25
2009
108,26
2010
108,85
2011
114,13


Entwicklung Mobilfunkmarkt in Deutschland seit 2000

 
Jahr
Mobiltelefone (Umsatz in Mrd.)
Umsatz mit Mobiltelefondiensten (Mrd. Euro)
2000
3,7
11,0
2001
2,4
14,4
2002
2,1
16,5
2003
2,5
17,6
2004
2,8
18,9
2005
2,9
20,2
2006
2,9
21,0
2007
3,0
20,4
2008
3,1
20,3
2009
4,2
20,2
2010
5,5
20,8
2011
6,4
20,9
2012
7,6
21,3
2013
9,2
20,8
 
Methodik: Den Marktprognosen liegen neueste Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) zugrunde. EITO liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO ist ein Projekt der Bitkom Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK. Die Angaben zur Entwicklung der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland stammen von der Bundesnetzagentur.

Montag, 25. März 2013

Hochwertige technische Produkte preisgünstiger als vor drei Jahren

Die Käufer/-innen hochwertiger technischer Geräte bekamen im Februar 2013 mehr für ihr Geld als noch vor drei Jahren. Wie Information und Technik Nordrhein‑Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Weltverbrauchertags (15. März 2013) mitteilt, waren unter den zehn Gütern und Dienstleistungen mit der verbraucherfreundlichsten Preisentwicklung allein sieben Produkte aus dem Multimediabereich. So lagen zum Beispiel die Preise für Fernsehgeräte (qualitätsbereinigt, d. h. unter Berücksichtigung von Qualitätsunterschieden älterer und neuerer Produkte) um 31,8 Prozent unter denen des Jahres 2010.

 Hauptpreistreiber waren in den vergangenen drei Jahren neben Heizöl (+34,2 Prozent) insbesondere Nahrungsmittel: Fleischliebhaber (Lamm: +32,3 Prozent; Geflügel: +26,7 Prozent) und Käufer/-innen von Beerenfrüchten (+33,7 Prozent) waren dabei nahezu gleichermaßen von überdurchschnittlichen Preissteigerungen betroffen. Am „sauersten” dürfte die Preisentwicklung jedoch den Sauerkirschenfans aufgestoßen sein: Steinobstkonserven waren um 34,7 Prozent teurer als im Jahr 2010.

Montag, 18. März 2013

"Wie lange ist eine Datei haltbar?"

Heute bereits werden viele Akten in den kommunalen Verwaltungen rein elektronisch geführt, die später ins Archiv müssen. "Wir sind verpflichtet, auch diese Akten zu sichern", erklärte Dr. Marcus Stumpf, Archivdirektor beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), zur Eröffnung des 65. Westfälischen Archivtags vor 250 Fachleuten in Münster. Unter dem Titel "Elektronische Archivierung in der Praxis, Bauaktenarchivierung und digitale Dienstleistungen" gehen die Fachleute aus Westfalen-Lippe und den angrenzenden Bundesländern am Dienstag und Mittwoch (19. und 20. März) der Frage nach, wie die kommunalen Archive der Pflicht zur Archivierung nachkommen. 

"Die Fragen der elektronischen Langzeitarchivierung sind keine ferne Zukunft, sondern höchst aktuell", erläuterte Stumpf, Leiter des LWL-Archivamts für Westfalen. Verwaltungen seien schon dabei, ihre Arbeitsabläufe elektronisch nachzubauen und dann mit elektronischen Akten zu arbeiten. "Aber wie lange ist eine Datei haltbar, und was passiert mit den Papier-Akten?" Gerade hier seien Archiv-Fachleute gefragt, die in Jahrhunderten dächten. Stumpf: "Verwaltung ist an der Gegenwart orientiert, IT-Experten schauen gerade mal zehn Jahre in die Zukunft."

Für eine elektronische Archivierung würden sich erst Standardverfahren herausbilden, etwa bei der Frage, welche Datei-Formate - wie PDF A oder JPG2000 - "langzeitstabil" seien, so der LWL-Fachmann weiter. Angesichts der Kosten und zunehmenden technischen Anforderungen seien Archiv-Verbünde, in denen sich Kommunen zusammenschlössen, sinnvoll.

"Gern haben wir den Westfälischen Archivtag in diesem Jahr nach Münster eingeladen, um ein Jubiläum zu feiern", erklärt die Beigeordnete für Kultur, Dr. Andrea Hanke. "Vor 100 Jahren wurde das Stadtarchiv erstmals hauptamtlich besetzt und zählt damit zu den profiliertesten Archiven in Westfalen-Lippe." Auch Hanke stellt im Alltag der städtischen Verwaltung eine wachsende Zahl rein digitaler Unterlagen fest. "Wir müssen uns damit befassen, dass auch diese Akten als Zeugnisse für die heutige Zeit erhalten werden."

Diese neuen Herausforderungen bedeuten für die kommunalen Archive eine deutliche Erweiterung ihres Dienstleistungsspektrums. Im Mittelpunkt des zweiten Veranstaltungstages stehen Quellen, die bei der Bauverwaltung entstehen. Dort führen die technischen Entwicklungen in den Bereichen Architektur, Bau- und Stadtplanung zunehmend zur elektronischen Aktenhaltung.

"Das bedeutet konkret, dass in der Zukunft alle Informationen zu den Gebäuden einer Stadt aus den elektronischen Akten gezogen werden müssen, erklärt der Münsteraner Stadtarchivar Dr. Hannes Lambacher. "Bauakten sind nicht nur für Historiker, sondern auch noch nach Jahrzehnten für die Stadtverwaltung interessant. Bei nachträglichen Umbaumaßnahmen wird oft auf die darin enthaltenen Pläne zurückgegriffen."

Diese neue Herausforderung bedeutet nicht nur eine Erweiterung des Aufgabenspektrums der Archivare, sondern auch eine Verschiebung ihrer Tätigkeiten und macht die Aneignung neuer Kompetenzen für Kommunen und ihre Archive unverzichtbar. "Archive sind eben keine reinen Kulturinstitutionen, sondern finden sich immer mehr in der Rolle von Dienstleistern, wenn elektronischen Akten und Verfahren in der Verwaltung Einzug halten, und genau das passiert gerade im LWL selbst, wo das Archivamt intensiv bei der Einführung der "E-Akte" beteiligt ist, erläuterte die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

Dass von den Erfahrungen des Archivamtes auch andere profitieren, hatte schon Michael Pavlicic, erster stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe zur Eröffnung der Veranstaltung betont: "Mit dem LWL-Archivamt für Westfalen steht den Archiven in Westfalen-Lippe eine kompetente Beratungseinrichtung zur Verfügung, die in anderen Bundesländern für kommunale Archive nicht zu finden ist."



LWL-Einrichtung:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstr. 26
48147 Münster
Karte und Routenplaner

Donnerstag, 6. Dezember 2012

42,3 Millionen Menschen kaufen über das Internet ein

internet 20m
Schild Internet © Foto: sumit270/flickr
http://www.flickr.com/photos/sumit270/545195995/

In Deutschland haben im Jahr 2012 rund 42,3 Millionen Menschen Waren oder Dienstleistungen für private Zwecke über das Internet gekauft oder bestellt. Dies entspricht einem Anteil von 74 % der Internetnutzer ab zehn Jahren, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mit. Damit hat der Anteil der Internetnutzer, die online einkauften, seit 2007 um 8 Prozentpunkte oder 8,8 Millionen Menschen zugenommen.

Den höchsten Anteil an Onlinekunden gab es 2012 mit 89 % in der Altersklasse der 25- bis 44-Jährigen (+ 9 Prozentpunkte gegenüber 2007). Jeweils 74 % betrug 2012 der Anteil der Onlineeinkäufer in den Altersklassen der 16- bis 24-Jährigen sowie der 45- bis 64-Jährigen. Während bei den 16- bis 24-Jährigen der Zuwachs mit + 6 Prozentpunkten vergleichsweise moderat war, hat der Anteil bei den 45- bis 64-Jährigen mit + 12 Prozentpunkten stark zugenommen. Auch bei den 65-jährigen und Älteren war ein Zuwachs von 12 Prozentpunkten auszumachen, allerdings lag der Anteil in dieser Altersklasse mit 57 % deutlich geringer.

Beim Einsatz eines Smartphones oder Handys für den Onlineeinkauf lagen im Jahr 2012 die 16- bis 24-jährigen Onlineeinkäufer mit einem Anteil von 16 % an der Spitze. Insgesamt ist der Einsatz dieser Geräte für Onlinebestellungen und -einkäufe noch vergleichsweise selten: Von allen Onlineeinkäufern nutzten lediglich 10 % ein Smartphone oder Handy.

Ein Teil (14 %) der deutschen Onlineshopper nutzte das Internet auch für den Einkauf aus anderen Ländern der Europäischen Union. 8 % der Onlineeinkäufer kauften aus einem Staat außerhalb der Europäischen Union (zum Beispiel USA, China oder Schweiz) ein.

Methodischer Hinweis:
Basis dieser Ergebnisse ist die „Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten“ der Jahre 2012 und 2007. Die Befragung findet jeweils im zweiten Quartal statt. Internetnutzer sind Personen, die in den letzten drei Monaten vor der Befragung das Internet genutzt haben. Onlineeinkäufer sind Internetnutzer, die in den letzten 12 Monaten vor der Befragung Waren oder Dienstleistungen über das Internet gekauft oder bestellt haben. 

Freitag, 23. November 2012

Fußball - Roboter erobern die Zukunft

Der neue Fußballroboter "NimbRo-OP"
ist rund 95 Zentimeter groß und 6,6 Kilogramm leicht. Insgesamt sorgen 20 Antriebselemente und eine hohe Rechenleistung dafür, dass er sehr beweglich und reaktionsschnell ist. Mit seiner speziellen Weitwinkelkamera behält er den Überblick über das Fußballfeld. (c) Foto: Felix Oprean/Uni Bonn

Informatiker der Universität Bonn haben einen neuen Roboter entwickelt, dessen Quelltext und Bauplan öffentlich zugänglich ist. Er soll den Einstieg in die Humanoid-Forschung, insbesondere die TeenSize-Klasse des RoboCup, erleichtern. Die Forscher stellten den neuen Roboter kürzlich auf der IROS-Konferenz (International Conference on Intelligent Robots and Systems) in Portugal vor.

Mit seinem weißen Kopf und schwarzen Körper sieht NimbRo-OP fast wie ein Mensch aus. 95 Zentimeter hoch erreicht er immerhin die Größe eines Kleinkindes und zählt damit schon zu den Großen unter den Fußballrobotern. Allerdings ist sein Gewicht von 6,6 Kilogramm deutlich geringer als das eines Kindes Leichtbaumaterialien machen es möglich. Insgesamt 20 Antriebselemente, die die Computerbefehle in mechanische Bewegungen umwandeln, wurden in ihm verbaut. Deshalb ist NimbRo-OP auch sehr beweglich: Mühelos kickt er einen Fußball und kann sich auch aus der Liegendposition wie ein Mensch aufrichten denn auch ein Fußballer fällt mal um.

 Quelltext und Bauplan des Roboters sind frei zugänglich


 Wir haben uns um ein möglichst einfaches Design bemüht, damit auch andere wissenschaftliche Arbeitsgruppen den Roboter als Grundlage nutzen, modifizieren und eventuell auch reparieren können“, sagt Prof. Dr. Sven Behnke, Leiter der Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme der Universität Bonn. Quelltext und Bauplan von „NimbRo-OP“ sind öffentlich zugänglich. Dies soll den Einstieg in die Humanoid-Forschung, insbesondere die TeenSize-Klasse des RoboCups, erleichtern.

Der neue Fußballroboter "NimbRo-OP"
ist rund 95 Zentimeter groß und 6,6 Kilogramm leicht.
 Insgesamt sorgen 20 Antriebselemente und
 eine hohe Rechenleistung dafür, dass er sehr
 beweglich und reaktionsschnell ist. 
Mit seiner speziellen Weitwinkelkamera behält er 
den Überblick über das Fußballfeld. (c) Foto: Felix Oprean/Uni Bonn   
Die Bonner Forscher nutzten verschiedene humanoide Roboter als Ideengrundlage für ihre Entwicklung. „Es gibt auch andere sehr interessante Roboter, allerdings sind sie deutlich kleiner als unserer“, sagt Prof. Behnke. „Die Größe ist jedoch wichtig, um bestimmte Aufgaben – etwa beim Roboterfußball – bewältigen zu können.“ Außerdem verfügt „NimbRo-OP“ über eine spezielle Weitwinkelkamera, um den Überblick über das Fußballfeld zu haben, und für die schnelle Reaktion über eine hohe Rechenleistung.

NimbRo-OP“ soll auch beim RoboCup antreten


Bei dem Roboter, der kürzlich auf der IROS-Konferenz (International Conference on Intelligent Robots and Systems) in Portugal vorgestellt wurde, handelt es sich um einen Prototypen. „NimbRo-OP ist für den Endverbraucher nicht geeignet“, sagt Prof. Behnke. „Die Zielgruppe sind Wissenschaftler, die Roboter auf dieser Hard- und Software basierend programmieren wollen.“ Die Wissenschaftler der Universität Bonn möchten mit dem Roboter auch beim RoboCup antreten.

In der Entwicklung handelt es sich dabei um einen ersten Schritt. „Wir wollen mit dieser Plattform eine Kompatibilität mit anderen Robotern erreichen“, sagt der Informatiker. In den nächsten drei Jahren soll die Entwicklung im Erkenntnistransfer-Projekt „Humanoider TeenSize-Open-Platform Fußballroboter“ mit dem Anwendungspartner igus GmbH Köln weitergehen. „Ziel des Projektes ist, durch einen noch intensiveren Austausch mit anderen Forschergruppen eine Beschleunigung des Fortschritts im Bereich humanoider Roboter zu erzielen“, sagt Prof. Behnke.

Noch sind Roboter den Menschen im Fußball unterlegen


Schachcomputer haben bereits unter Beweis gestellt, dass sie die menschlichen  Fähigkeiten übertreffen können. „Aber im Fußball sind Menschen noch deutlich besser als Roboter“, berichtet der Informatiker der Universität Bonn. Die Herausforderungen an Fußballroboter sind groß: Sie müssen den Zustand der Umwelt etwa über Kameras und Neigungssensoren registrieren, das Tor, Gegner und Hindernisse erkennen und unter Einbeziehung der Team-Mitglieder Entscheidungen treffen und umsetzen. „Bis sämtliche Probleme auf diesem Feld gelöst sind, gibt es noch viel zu tun“, sagt Prof. Behnke.

Roboterfußball als Testfeld für künftige Anwendungen im Alltag


Der RoboterCup dient den Wissenschaftlern als ein Experimentierfeld mit komplexen Herausforderungen, denn zweibeinige Roboter können über den Fußball hinaus potenziell in vielen alltagsrelevanten Umgebungen eingesetzt werden. „Sie sind zum Beispiel fähig, für Menschen gemachte Werkzeuge zu nutzen und beispielsweise auch Treppen zu erklimmen und Engstellen zu passieren, die für Rad- oder Kettenroboter unpassierbar sind“, sagt Prof. Behnke. Außerdem können sie für die Kommunikation auch die Mimik, Gestik und Körpersprache der Menschen nutzen.

"Uns geht es darum, das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden, sondern mit einer frei zugänglichen Plattform gemeinsam mit anderen Forschern zu Lösungen zu kommen sowie Aufwand und Kosten zu senken"“, sagt der Informatiker. Die Arbeitsgruppe um Prof. Behnke ist das weltweit erfolgreichste humanoide Team beim RoboCup, mit elf gewonnenen Einzelwettbewerben wahrscheinlich sogar das insgesamt erfolgreichste RoboCup-Team.



Informationen zu „NimbRo-OP“ im Internet unter: http://www.ais.uni-bonn.de/nimbro/OP


Quelle: www.uni-bonn.de
Stand: 29/10/2012


Montag, 12. November 2012

Die Geschichte der Nähmaschine



In der Ausstellung werden auch herrlich verzierte Nähmaschinengezeigt.Foto: Hamaland-Museum



Die Nähmaschine ist eine Erfolgsgeschichte

Nicht nur die Geschichte der Nähmaschine ist eine Erfolgsgeschichte. Wie die Leiterin des kreiseigenen Hamaland-Museums in Vreden, Dr. Annette Menke, mitteilt, ist auch ihre aktuellen Sonderausstellung „Nähmaschinen - Maschinen, die Mode machen" ein regelrechter Renner: „Die Schau stößt auf so großes Interesse beim Publikum, dass wir sie bis zum 6. Januar 2013 verlängern."

Die Nähmaschine sei im Vergleich zu manch anderem Museumsobjekt ein ganz „junger" Gegenstand, berichtet Dr. Menke. 1790 kam die erste Maschine auf den Markt. Sie brachte aber noch keine große Entlastung für die Handnäherinnen und -näher. Eine wirkliche Beschleunigung erlebte die Modeindustrie erst um 1845. Da erfand der Amerikaner Elias Howe das Langschiffchen zur Erzeugung eines Doppelsteppstichs, wie er in heutigen Nähmaschinen verwandt wird. Diese Erfindung wurde nur sechs Jahre später von seinem Landsmann Allen Benjamin Wilson entscheidend verbessert: Er revolutioniert die Maschine durch die Entwicklung des Umlaufgreifers. Damit war der Weg frei für die Entstehung von modischer Massenware.

„Dass die Entstehung und Entwicklung nicht nur und nicht für alle positiv war, verschweigt unsere Ausstellung aber auch nicht", betont Dr. Menke. Heimarbeit und die damit vielfach verbundene Ausbeutung der Näherinnen, Überschuldung der Familien durch die Anschaffung der Nähmaschinen per Ratenzahlung und die Textilproduktion als Billiglohnsektor gehören zu den Schattenseiten. Die positive Seite hatte aber auch viel für sich, nämlich bezahlbare Kleidung für die überwiegende Mehrheit der Menschen in den Industriestaaten.

Überraschend viele Ausstellungsbesucherinnen und -besucher interessieren sich gerade für diese Hintergründe, konstatiert Dr. Menke. „Überdies werden bei den Besuchern häufig auch eigene Erinnerungen an ‚alte Zeiten’ wach, als Mutter oder Oma an der Nähmaschine mit Fußantrieb arbeitete oder überhaupt an die herrlich verzierten Maschinen", ergänzt die Museumsleiterin.

Das Hamaland-Museum, Butenwall 4, in Vreden hat geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Infos gibt es im Internet unter www.hamaland-museum.de oder telefonisch unter der Rufnummer: 02564 / 39180.




Sonntag, 11. November 2012

Ein Teenager entdeckt zum ersten Mal eine Schallplatte

Tja, für manche Kinder und Jugendliche scheint sie wie eine Scheibe von einem anderen Stern zu sein, dabei handelt es sich lediglich um eine Schallplatte, genauer gesagt, um eine Langspielplatte.

Wer es nicht weiß: Eine Schallplatte ist eine meist kreisrunde, schwarze Scheibe, die als analoger Tonträger für Schallsignale dient. Den Tonträger gibt es aber auch in anderen Farben und Formen – meist als Sonder-Edition in limitierter Auflage veröffentlicht.

Umgangssprachlich ist seit etwa den späten 1980er Jahren das Wort Vinyl in Gebrauch, vorher wurde vor allem Platte oder Scheibe, beziehungsweise Single oder LP (Langspielplatte) gesagt.