Freitag, 30. November 2012

Aufbau des nationalen Waffenregisters

Der Landkreis Kassel hat schneller als gefordert alle Waffendaten an das neue nationale Waffenregister gemeldet. "Damit haben wir einen Monat früher als gefordert unsere Daten übermittelt", freut sich Landrat Uwe Schmidt. Die schnelle Meldung habe es ermöglicht, dass ab sofort in Rücksprache mit dem zuständigen Bundesverwaltungsamt in Köln der Echtbetrieb des nationalen Waffenregisters (NWR) im Kreis begonnen hat. Offizieller Start des NWR ist 1. Januar 2013. Damit seien nun alle 19.985 im Landkreis gemeldeten Waffen und deren 5707 Besitzer im nationalen Waffenregister gelistet.

Die Anzahl der angemeldeten Waffen im Landkreis ist seit Jahren rückläufig. Waren es 2010 noch 23.789, so sank die Zahl 2011 auf 22.840 und aktuell auf 19.985. "Der starke Rückgang vor allem in 2012 ist zum großen Teil auf die höheren gesetzlichen Maßgaben für die Sicherung der Waffen durch neue Waffenschränke zum Teil auch auf das hohe Alter mancher Besitzer zurückzuführen", so Landrat Schmidt weiter. Die Rückgabe der Waffen erfolge problemlos, da der Landkreis abgegebene Waffen über das Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung der Hessischen Polizei (PTLV) kostenlos entsorgen lässt.

Hintergrund:
Nach dem Amoklauf in Winnenden 2009 brachte die damalige Bundesregierung das Nationale Waffenregister auf den Weg. Bis zum 31.12.2012 müssen dem NWR alle etwa sechs Millionen registrierten Waffen gemeldet sein. Federführend beim Aufbau des Registers ist das Bundesverwaltungsamt in Köln. Es vergibt auch die Zertifikate, die zur Nutzung des Registers etwa durch Sicherheitsbehörden bevollmächtigen.


Bisher sind die Waffen bei bundesweit 551 unterschiedlichen Dienststellen gemeldet, die aber untereinander nicht vernetzt sind. Teilweise sind die relevanten Daten bis jetzt auch nicht digital erfasst. Der Start des Waffenregisters ist gleichzeitig die Umsetzung einer EU-Richtlinie, die den Mitgliedsstaaten vorschreibt, dass spätestens bis 31. Dezember 2014 ein computergestütztes zentral oder dezentral eingerichtetes Waffenregister eingeführt und stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden muss