Hans Tombrock, Marie Sanders, 1940, Zeichnung. Foto: Fritz-Hüser-Institut, Dortmund |
Paul Thesing, Selbstbildnis, Ischia, um 1938, Öl / Pappe. Foto: Institut für moderne Kunst, Nürnberg |
Künstler aus Westfalen und Münster
"Die umfangreichen Forschungen zur münsterschen Kunstszene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die seit mehr als drei Jahrzehnten im Stadtmuseum geleistet worden sind und die zahlreichen monografischen Ausstellungen im Museum, konnten nun fruchtbar in das Projekt eingebracht werden. Darüber hinaus können die Phänomene 'Anpassung - Überleben - Widerstand' als Teil eines deutschlandweiten Phänomens nicht nur am Wirken münsterscher Künstler verstanden werden", fasst Museumsleiterin Dr. Barbara Rommé zusammen.
Paul Thesing, Hafen von Andratx, um 1915. Foto: Institut für moderne Kunst, Nürnberg |
Aloys Röhr, Frauenkopf, 1921, Eichen¬holz. Stadtmuseum Münster. Foto: Stadtmuseum Münster |
Den Künstlern dieser Generation gilt die Aufmerksamkeit der Ausstellung. Sie geht der Frage nach, wie Künstler während des Nationalsozialismus auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Überwachung bis hin zu Arbeits- und Ausstellungsverbot reagierten. Ihre Biografien vermitteln dabei die gesamte Bandbreite unterschiedlicher Künstlerschicksale im "Dritten Reich".
Als unbedenklich eingestuft
Die münsterschen Künstler wurden von den neuen Machthabern als unbedenklich eingestuft. Ihre Kunst war eher der bürgerlichen, idyllischen als der kritischen Variante der neuen Sachlichkeit zuzuordnen. Landschaftsbilder und bäuerliche Szenen, die den nationalsozialistischen Vorstellungen von "Bodenständigkeit" und "völkischer Eigenart" entsprachen, waren gängige Themen.
In der Ausstellung wird durch die vier ausgewählten Künstler Carl Busch, Ernst Bahn, Fritz Levedag und Aloys Röhr beispielhaft die münstersche Kunstszene der Zeit vorgestellt und auf die unterschiedlichen persönlichen Schicksale eingegangen. So wurde der junge Carl Busch als Kriegsmaler an die Front berufen, während sich der Bildhauer und Graphiker Aloys Röhr gänzlich aus der Öffentlichkeit und in die innere Immigration zurückzog, nachdem es 1933 in Münster zur Gleichschaltung der "Freien Künstlergemeinschaft Schanze" gekommen war.
Carl Busch, Kartoffelernte, 1934, Öl / Lw., Stadtmuseum Münster. Foto: Stadtmuseum Münster |
Anpassung - Überleben - Widerstand
Künstler im Nationalsozialismus
Künstler im Nationalsozialismus
Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes in Kooperation mit westfälischen Museen
20. November 2012 bis 1. April 2013
Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28 in 48143 Münster
Geöffnet: dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags, sonntags und feiertags 11bis 18 Uhr
Weitere Ausstellungsstationen:
Lippisches Landesmuseum Detmold 3. Mai bis 28. Juli 2013
Kreismuseum Wewelsburg 15. September bis 24. November 2013
Städtische Galerie Iserlohn 29. November 2013 bis 16. Februar 2014
Museen der Stadt Lüdenscheid 28. Februar bis 18. Mai 2014
Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus Soest 25. Mai bis 6. Juli 2014