Freitag, 23. November 2012

Hinter dem Horizont


„Elephantine“ Farbzeichnung von Barbara Radomska Das Bild zeigt links die Götter der Kataraktregion an der Südgrenze Ägyptens: Anukis, deren heiliges Tier die Gazelle ist, und den Widder des Schöpfergottes Khnum. Rechts die Totenmaske des in den Felsen der Region bestatteten Priesters Pen-ta-hut-hetep, die heute im Ägyptischen Museum der Universität Bonn aufbewahrt wird. © Foto: Barbara Radomska/Ägyptischen Museum/Universität Bonn

Hinter dem Horizont - Kunstausstellung im Ägyptischen Museum


Am kommenden Dienstag, 27. November 2012, um 18 Uhr eröffnet das Ägyptische Museum der Universität Bonn mit einer Vernissage die Kunstausstellung „Hinter dem Horizont“. Die Ausstellung mit Farbzeichnungen der Künstlerin Barbara Radomska ist bis 28. Februar 2013 zu sehen.
Es ist eine gute Tradition, dass im Ägyptischen Museum der Universität Bonn zeitgenössische Kunst in den Dialog mit Altägypten tritt.
In diesem Jahr fällt die Konversation besonders vielstimmig aus. Die Künstlerin Barbara Radomska ist selbst studierte Ägyptologin und kommuniziert mit ihren Bildern einen doppelten Blick auf die Vergangenheit, als Wissenschaftlerin – und als Künstlerin. In ihren Bildern treten Objekte der realen Welt in das Gespräch mit Dingen einer surrealen, anderen Welt. Und schließlich treten die Bilder selbst in den Dialog mit den Objekten des Museums, denn sie sind in den Vitrinen ausgestellt, umgeben von dem, was sie künstlerisch reflektieren.

Farbzeichnungen von Barbara Radomska


Das zentrale Thema der Ausstellung ist die altägyptische Literatur, ihre Erzählungen und Märchen, Fabeln und Gedichte. Zu den Bildern und Objekten treten die Geschichten, die schon vor tausenden von Jahren erzählt wurden: Geschichten vom Schiffbrüchigen, der auf der Insel einer gewaltigen Schlange strandet, von zwei Brüdern, die sich immer wieder in verschiedener Gestalt begegnen und von einem verwunschenen Prinzen. Was auf den ersten Blick ganz fern erscheint, wird durch diese immer faszinierenden Erzählungen auf einmal nah und vertraut.

Die Künstlerin illustriert und interpretiert die überlieferten Inhalte und verbindet sie mit realweltlichen Motiven. Erkenntnisse aus der ägyptologischen Forschung und eigene Reiseeindrücke gehen in der künstlerischen Interpretation eine Symbiose ein. Altertum und Neuzeit, Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen zu neuen Realitäten – ein Wechselspiel von ständiger Veränderung und Sehnsucht nach überzeitlicher Dauer.

Die Künstlerin

Barbara Radomska wurde 1953 in Polen geboren und lebt seit 1977 in Deutschland. Studium der Ägyptologie, Slawistik und Ur- und Frühgeschichte in Köln. Mehrere Forschungsaufenthalte in Ägypten. Expeditionen und Kunstaktionen in der Libyschen Wüste (verfilmt vom WDR). Expeditionen in die "Weihrauchländer" Ägypten, Jemen, Oman. Vergleichende religionswissenschaftliche Studien (Nepal/Ägypten). Zeitweilige Tätigkeit beim Kölner Gesundheitsamt im Rahmen der Prostitutionsprävention für Migrantinnen (Preisgekröntes Projekt). Wissenschaftliche Aufsätze, Vorträge, Fotoausstellungen, Radiobeiträge, Hörspiele, freiberufliche Übersetzungen (Polnisch, Russisch).

Gegenwärtige Tätigkeiten: Lehrkraft für "Deutsch als Zweitsprache" und Integrationskurse; Museumsführungen und Kurse in altägyptischer Geschichte für Jugendliche; Radiowerkstatt mit Schülern; Projekte im Rahmen des deutsch-polnischen Kulturaustausches. Seit 2006 Tätigkeit als freie Künstlerin.

Museum:: www.aegyptisches-museum.uni-bonn.de