Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik bleibt 2013 weitgehend
stabil. Der Umsatz wird voraussichtlich 12,4 Milliarden Euro betragen,
nach 12,6 Milliarden Euro 2012. Das gab der Hightech-Verband BITKOM
jetzt in Berlin bekannt.
„Trotz eines starken Preisdrucks halten die
Umsätze mit Unterhaltungselektronik auch im kommenden Jahr ihr hohes
Niveau“, sagte Dr. Christian P. Illek, Mitglied des
BITKOM-Hauptvorstands. „Die vielen Innovationen zum Beispiel rund um die
Vernetzung im Haushalt treffen das Interesse der Kunden. Das lässt die
Absatzzahlen 2013 bei vielen Produkten weiter steigen.“ Auch die
Entwicklung bei Flachbildfernsehern ist stabil. Für 2013 wird mit rund
9,8 Millionen verkauften Geräten gerechnet. Das entspricht einem
Rückgang von 1,1 Prozent. Trotz fehlender Fernsehhighlights im kommenden
Jahr wie Fußball-EM oder den Olympischen Spielen bleibt der Absatz bei
Flachbild-TVs stabil. Im Trend liegen weiter internetfähige Fernseher.
Der Absatz der Smart-TVs steigt um rund 22 Prozent auf 6,2 Millionen
Geräte 2013. Auch bei Blu-ray-Playern und -Rekordern wird im kommenden
Jahr mit steigenden Verkäufen gerechnet. Rund 23 Prozent mehr Geräte
sollen im Vergleich zu 2012 abgesetzt werden.
Der Zugang zu
Online-Inhalten spielt auch auf Fernsehern eine immer größere Rolle.
Rund jeder dritte Bundesbürger hat sein TV-Gerät direkt oder über ein
Zusatzgerät mit dem Internet verbunden. Direkt gehen 12 Prozent aller
Deutschen mit ihrem Fernseher ins Netz. Durch Zusatzgeräte können aber
auch alle anderen TV-Geräte auf Online-Inhalte zugreifen. 8 Prozent der
Deutschen nutzen hierfür einen internetfähigen Blu-ray-Player, 5 Prozent
den Online-Zugang ihrer Spielkonsole.
Insgesamt nutzen drei
Viertel aller Verbraucher, die ihren Fernseher ans Web angeschlossen
haben, die angebotenen Online-Inhalte aktiv. Am beliebtesten sind dabei
kostenlose Musikangebote. Dazu gehören etwa personalisiertes
Musikfernsehen, Internetradio oder Streamingdienste. „Der Online-Zugang
des Fernsehers wird immer wichtiger. Ist das aktuelle TV-Programm
uninteressant, kann damit auf eine riesige Anzahl von Internet-Angeboten
zugegriffen werden“, sagte Illek.
Der Einsatz von Multimedia-
und Internetdiensten im Auto ist derzeit einer der wichtigsten Trends in
der Unterhaltungselektronik. Dies wird man zum Beispiel Anfang Januar
auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas und dann Anfang März auf
der CeBIT in Hannover sehen. So zeigt eine BITKOM-Umfrage, dass viele
Autofahrer gerne Online-Services in ihrem Fahrzeug nutzen würden. Am
begehrtesten sind dabei Online-Stau- und Radar-Warner. Über 80 Prozent
der Bundesbürger wünschen sich entsprechende Services. Genutzt werden
sie hingegen erst von wenigen. Nicht einmal jeder zwölfte Autofahrer
nutzt einen Online-Stauwarner im Auto.
„Der Bedarf an Internet-Services
im Auto ist hoch, die Nutzung derzeit noch gering“, sagt Illek. Auf
Karten- und Wetterdienste aus dem Internet hätten zwei Drittel im Auto
gerne Zugriff. Für jeden Zweiten sind die Integration des Smartphones
und die Steuerung von Multimediafunktionen per Sprache wichtig. Bisher
nutzen weniger als 7 Prozent entsprechende Internet- und
Multimediafunktionen. „Das Internet im Auto ist keine Spielerei für
Technikfreaks. Das Internet kann das Autofahren sicherer, komfortabler
und umweltverträglicher machen“, beschreibt Illek.
Zur Methodik:
Die Angaben zur Nutzung von Online-Services am Fernseher basieren auf
einer Befragung von 1.004 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Die
Umfrage wurde von Aris im Auftrag des BITKOM durchgeführt. Die Daten
sind repräsentativ. Die Marktdaten stammen vom European Information
Technology Observatory (EITO). EITO liefert aktuelle Daten zu den
weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und
Unterhaltungselektronik. EITO (www.eito.com) ist ein Projekt der BITKOM Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten ICD und GfK.
Stand: 11. Dezember 2012