Dienstag, 5. März 2013

„Hans Thuar – Im Garten der Kunst“

Hans Thuar, Blühende Obstbäume, (Endenich, 1911), Öl auf Leinwand, Privatbesitz


„Hans Thuar – Im Garten der Kunst“


In Kooperation mit dem August Macke Haus in Bonn zeigt der Kreis Unna auf Haus Opherdicke mit mehr als 80 eindrucksvollen Arbeiten die bisher umfassendste Werkschau des rheinisch-expressiven Künstlers Hans Thuar (1887-1945). Nach der offiziellen Eröffnung am 10. März wird die Ausstellung bis zum 6. Juni zu sehen sein.

Beeinflusst von der intensiven und lebenslangen Freundschaft zu August Macke, wandte sich Thuar schon früh der Malerei zu. 1903 nahm er Malunterricht bei Professor Hermann Wegelin in Köln und besuchte 1907/1908 die Kunstakademie Düsseldorf. Viel stärker jedoch prägte ihn die Auseinandersetzung mit der Avantgardekunst seiner Zeit, deren Impulse ihn zu seiner farbenkräftigen, ausdrucksstarken Bildsprache führten, vor allem in den Landschaftsmotiven.

Als August Macke zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 in Perthes-lès-Hurlus/Champagne fiel, löste der Tod seines Freundes eine tiefe Depression und Zäsur im künstlerischen Schaffen Thuars aus. Sechs Jahre lang entstand kein einziges Bild mehr. Erst 1920 fand der Künstler zu seiner Malerei zurück. Die Hochzeit seiner Tochter Gisela mit Wolfgang Macke, dem Sohn August Mackes, im Jahr 1937 vereinte die Familie Macke-Thuar auf besondere Weise. Diese enge Bindung mochte neben seiner Liebe zur Kunst und zur Natur ein Trost für Hans Thuar gewesen sein.

1944 wurde sein Haus in Ramersdorf durch einen Bombenangriff zerstört und der Maler nach Schwarza bei Rudolstadt evakuiert. Es folgte ein Aufenthalt bei seiner Tochter in Langensalza (Thüringen), wo Thuar wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges starb. Selten waren zwei Künstlerleben so miteinander verwoben wie das von Hans Thuar und August Macke. Diese schicksalshafte Freundschaft war nicht nur Auslöser und Wegbereiter für das künstlerische Schaffen Hans Thuars, sondern zugleich eine der wichtigsten Triebkräfte seines Lebens.