Wildes Campieren 1932. Foto: LWL-Archiv |
Mit Zelt, Wohnwagen oder
Reisemobil unterwegs
Ob Naherholung, Atlantikurlaub oder Italienrundreise: Wer mit Zelt, Wohnwagen oder Reisemobil unterwegs ist, will nicht einfach nur Urlaub machen. Camping bedeutet Unabhängigkeit, Naturverbundenheit und Selbstbestimmtheit. Diesem besonderen Lebensgefühl geht die Wanderausstellung "Campingkult(ur). Sehnsucht nach Freiheit, Licht und Luft" des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) auf den Grund. Die Ausstellung, die Hans Jürgen Zurbrüggen, 2. stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, am 9. Juni eröffneten, ist bis 4. August im Städtischen Museum/Daniel-Pöppelmann-Haus in Herford zu sehen und wandert danach durch sieben weitere westfälische Museen.
Urlaub mit dem Wohnwagen an der Algarve, Portugal 1988. Foto: Ulrich Neseker |
Daher ist die Ausstellung nicht chronologisch, sondern thematisch aufgebaut: Nach einer Einführung in die Kulturgeschichte der Campingreisen durchläuft der Besucher ihre verschiedenen Phasen: von der Planung und Vorbereitung des Urlaubs über die Freizeitge-staltung und Essgewohnheiten vor Ort.
Gemeinsames Essen auf einem Campingplatz in Hoyerswerda, 1980er Jahre. Foto: Gerlinde Handt |
In jeder "Urlaubsphase" stößt der Besucher auf die passenden Objekte: Werbeprospekte, Gaskocher, Geschirr, Kühlboxen, Picknickkoffer, Sonnenschirme, Dias und Filme illustrieren den Campingalltag. Die Objekte stammen zum Großteil von Privatleihgebern aus Westfalen-Lippe.
Da der VW-Käfer nicht viel Stauraum bot, wurde die Ausrüstung häufig auch auf dem Dach transportier, wie hier Mitte der 1950er Jahre. Foto: Joachim Schauer |
Das moderne Camping ist das Ergebnis einer mehr als 150-jährigen Entwicklungsgeschichte und gehört heute zu den beliebtesten Reiseformen. Bereits in den 1920er Jahren entstand aus der Sehnsucht nach "Freiheit, Licht und Luft" die Wochenendbewegung: Mit Sack und Pack und Zelt fuhr man am Wochenende mit dem Motorrad hinaus aus der Großstadt, um Ruhe in der Natur zu suchen. In den Wirtschaftswunderjahren brach im noch immer stark kriegsgezeichneten Deutschland ein wahrer Campingboom aus: Neben Urlaubsreisen ans Mittelmeer gewann auch das Naherholungscamping an Beliebtheit und brachte die ersten Dauercamper hervor.
Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch mit wissenschaftlichen Aufsätzen und einem Katalogteil erschienen
ISBN-Nr.: 978-3-927204-77-5.
Das Blog http://www.campingsehnsucht-lwl-blog.de begleitet die Ausstellung.
"Campingkult(ur). Sehnsucht nach Freiheit, Licht und Luft"
Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
Städtisches Museum / Daniel-Pöppelmann-Haus
Deichtorwall 2 in 32052 Herford
9. Juni bis 4. August
Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr, sonntags 11 bis 18 Uhr
Baden und Campen am Herthasee in Hörstel (Kreis Steinfurt), um 1980. Foto: LWL/Hild |
Weitere Stationen:
Museum Forum der Völker, Werl:
11. August bis 6. Oktober 2013
Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte:
13. Oktober bis 8. Dezember 2013
Medizin- und Apothekenmuseum, Rhede:
15. Dezember 2013 bis 9. Februar 2014
Stadtmuseum Brakel:
16. Februar 2014 bis 20. April 2014
Westfälisches Schiefer-Bergbau-Museum, Schmallenberg-Holthausen:
27. April 2014 bis 22. Juni 2014
Bauernhaus Museum, Bielefeld:
29. Juni 2014 bis 24. August 2014
Museum Wendener Hütte, Wenden:
31. August 2014 bis 26. Oktover 2014
LWL-Einrichtung:
LWL-Museumsamt für Westfalen
Salzstraße 38 (Erbdrostenhof)
48133 Münster
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