Ein Serienmörder treibt im Ruhrgebiet sein Unwesen. Nach dem
Erfolg ihrer fünfteiligen Fantasyreihe „Die Sídhe des Kristalls“ wagt
sich die Hertener Autorin Tanja Bern mit ihrem neuen Buch „Ruf der
Geister“ in ein ihr bislang fremdes Genre. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel
warf nach der Veröffentlichung einen Blick ins Buch. „Das klingt nach
einer richtig spannenden Geschichte“, findet er. „Es ist toll, zu sehen,
dass Herten auch im literarischen Bereich einiges zu bieten hat.“
Zunächst
war Tanja Bern skeptisch, als ihr vorgeschlagen wurde, einen Krimi zu
schreiben. „Aber dann hat mich das Thema so gepackt und ich habe das
Buch zwei Monate vor dem Abgabetermin fertiggestellt“, erzählte sie Uli
Paetzel im Gespräch. Bei ihrem neusten Roman handelt es sich zwar um
einen Krimi, so ganz hat sich die Autorin jedoch nicht vom
Übernatürlichen abgewandt. So hat der Hauptcharakter Streetworker Joshua
Benning von Kindheit an übersinnliche Fähigkeiten: Er kann Geister
sehen. Vor allem Mordopfer zieht er an und hilft der Polizei, die Täter
zu finden. Bei einer Mordserie in seiner Heimat, dem Ruhrgebiet, können
ihm die Geister jedoch nicht helfen. Er muss den Mörder ohne
übernatürliche Hilfe, dafür aber mit Unterstützung der Polizistin Lea
Schmidt fassen.
Nicht nur die Romanfigur Joshua Benning kann das
Ruhrgebiet seine Heimat nennen – auch Tanja Bern ist gebürtige
Hertenerin und lebt heute in Gelsenkirchen. Für sie war es besonders
spannend, die Umgebung mal aus einer anderen Sicht zu sehen. „Man meint
ja immer, man kennt seine Heimat. Aber als ich dann versucht habe, die
Orte zu beschreiben, habe ich mich auf einmal gefragt: Wie sieht nochmal
die Polizeiwache aus? Oder: Was steht denn jetzt alles auf dem Gelände
der Zeche Ewald?“, blickt die Autorin zurück. „Ich habe mir fast alle
Schauplätze noch einmal vor Ort angeschaut und mich dann gefragt: Wie
sieht man das als Mann? Das war eine völlig andere Erfahrung und hat
ganz viel Spaß gemacht.“
Tanja Bern hat in den nächsten zwei
Jahren noch einige Projekte geplant. So erscheint bereits im Oktober ihr
nächstes Buch „Der silberne Flügel“, ein Fantasy-Roman, der im schönen
Schweden spielt. Eine ganz andere Publikation ist für den November
vorgesehen: Gemeinsam mit Tanya Carpenter, einer befreundeten Autorin,
hat Tanja Bern ein Kinderbuch rund um die Abenteuer der sogenannten
„Decoxe“ geschrieben. Außerdem hat die ambitionierte Autorin einen
historischen Liebesroman geplant. Aber nicht nur das: Auch eine
Fortsetzung von „Ruf der Geister“ soll es geben. Denn das hatten sich so
viele begeisterte Leser des Romans gewünscht.