Samstag, 23. März 2013
Fast 900 Kinder wurden als Opfer verurteilter Gewalttäter registriert
2011 wurden in Nordrhein‑Westfalen 877 Kinder (unter 14 Jahren) als Opfer bei einer rechtskräftig verurteilten Straftat gezählt. Wie Information und Technik Nordrhein‑Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Tages der Kriminalitätsopfer (22. März 2013) mitteilt, waren das 9,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
692 Kinder (78,9 Prozent) sind Opfer sexuellen Missbrauchs oder einer sexuellen Nötigung durch 477 Straftäter geworden, die im Jahr 2011 in NRW rechtskräftig verurteilt worden sind. Darunter waren 196 Kinder, die von schweren Fällen des sexuellen Missbrauchs, der Nötigung oder von einer Vergewaltigung betroffen waren. 127 der wegen dieser Straftaten Verurteilten waren Jugendliche (26,6 Prozent), drei waren Frauen (0,6 Prozent).
181 Kinder (20,6 Prozent) sind Opfer einer Körperverletzung oder einer Misshandlung von 160 rechtskräftig verurteilten Straftätern geworden; darunter befanden sich 69 Kinder, die Opfer einer schweren Körperverletzung waren. 48,8 Prozent der Straftäter waren Jugendliche, 27,5 Prozent waren Frauen. Weitere vier Kinder (0,5 Prozent) waren Opfer einer Entziehung oder einer Geiselnahme.
Zu welchem Zeitpunkt sich eine Tat ereignet hat, die der jeweiligen Verurteilung vorausging, lässt sich aus den Daten nicht ermitteln. Die erhobenen Delikte, denen Kinder zum Opfer fielen, umfassen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (StGB §§ 176 – 178), gegen das Leben und die körperliche Unversehrtheit (StGB §§ 211 – 227) sowie gegen die persönliche Freiheit (StGB §§ 235 – 239). Andere Gewaltdelikte, wie zum Beispiel Raub, sind nicht berücksichtigt.