14 Prozent der von Schuldnerberatungsstellen im Jahr 2012 beratenen
Personen waren alleinerziehende Frauen. Ihr Anteil war damit mehr als
doppelt so hoch wie ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung. Wie das
Statistische Bundesamt weiter mitteilt waren alleinlebende
Männer ebenfalls überproportional häufig von einer
Überschuldungssituation betroffen. Mehr als jede vierte von
Schuldnerberatungsstellen betreute Person (28 %) zählte zu dieser
Personengruppe. Paare ohne Kinder waren hingegen vergleichsweise selten
überschuldet. Sie stellten 16 % der überschuldeten Personen, ihr Anteil
an der Gesamtbevölkerung ist etwa doppelt so hoch.
Hauptauslöser von Überschuldung war der Verlust des Arbeitsplatzes
(26 %). Aber auch andere Ereignisse wie zum Beispiel Trennung, Scheidung
sowie der Tod des Partners/der Partnerin (zusammen 14 %) oder eine
Erkrankung, Sucht oder ein Unfall (zusammen 13 %) führten häufig zu
kritischen finanziellen Situationen. Unwirtschaftliche Haushaltsführung
(12 %) und gescheiterte Selbstständigkeit (8 %) waren weitere bedeutende
Faktoren.
Personen, die 2012 Unterstützung bei einer Schuldnerberatungsstelle
suchten, hatten zu Beginn der Beratung durchschnittlich fast 34 000 Euro
Schulden. Bei vielen Personen führten bereits geringere Schuldenhöhen
zu großen finanziellen Schwierigkeiten. 10 % der beratenen Personen
hatten Schulden von gut 2 100 Euro. Bei der Hälfte der Beratenen waren
die Schulden nicht höher als rund 14 300 Euro.
55 Prozent der Schulden entfielen auf Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten. Weitere große Gläubigergruppen waren Inkassobüros (11
%) und öffentliche Gläubiger (10 %).
Auffällig waren die verhältnismäßig hohen Schulden junger Menschen
gegenüber Telefongesellschaften. Unter 25-jährige Schuldner hatten
durchschnittlich mehr als 1 400 Euro Schulden gegenüber dieser
Gläubigergruppe, das waren 19 % ihrer gesamten Verbindlichkeiten. Im
Durchschnitt aller beratenen Personen betrug der Anteil der Schulden
gegenüber Telefongesellschaften nur 3 % (845 Euro).