Donnerstag, 4. Juli 2013

Geschichte aus erster Hand

Edith Erbrich (links) mit ihrer Mutter Susanna und Schwester Hella (Aufnahme um 1942/1943)
Foto: hr/Privatfoto

302 Personen wurden am 14. Februar 1945 von Frankfurt am Main mit dem letzten großen Deportationszug nach Theresienstadt verschleppt. Unter ihnen waren auch die damals gerade erst siebenjährige Edith Erbrich, die als Tochter einer Katholikin und eines Juden in der Zeit des Nationalsozialismus als „Mischling ersten Grades“ galt. In zwei Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern der Ricarda-Huch-Schule und Weibelfeldschule erzählte sie jetzt aus ihrem Leben:

Edith Erbrich berichtet häufig in Schulen über ihr Schicksal – „auch für die, die es nicht mehr tun können“: Sie erzählt von ihren Großeltern, deren Deportation sie als Fünfjährige erlebte; von ihrer Mutter, die in Beugehaft genommen wurde, weil sie Bekleidung für ihre Kinder beschaffen wollte; davon, wie sie in Theresienstadt von Vater und Schwester getrennt wurde, vom Hunger im Getto und von der Befreiung durch die Rote Armee. Für ihr Engagement wurde sie im Jahr 2007 von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Die Veranstaltung der Stadtbücherei Dreieich findet statt im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Legalisierter Raub“, die der Hessische Rundfunk und das Fritz Bauer Institut bis zum Sonntag, 10. November, im Dreieich-Museum zeigen. Die Ausstellung ist donnerstags und samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr und während der Burgfestspiele (26. Juni bis 11. August) eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Für Schulen und Gruppen öffnet sie auf Anfrage außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten. (Dreieich-Museum: 06103-84914 oder 06103-8049640, info@dreieich-museum.de)

Gefördert wird die Ausstellung vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Die regionale Präsentation wird unterstützt von der Stiftung Sparkasse Langen-Seligenstadt, dem Hessischen Ministerium der Finanzen, dem Bischöflichen Ordinariat Mainz, der Ernst Ludwig Chambré Stiftung zu Lich, der Mediengruppe Offenbach-Post, der Dr. Bodo Sponholz-Stiftung für Wohlfahrt, Kunst und Wissen, dem Evangelischen Dekanat Dreieich, der Evangelischen Burgkirchengemeinde, der Evangelischen Petrusgemeinde Langen, der Evangelisch-Reformierten Kirche Am Marktplatz Neu-Isenburg, der Dreieichschule Langen, der Ricarda-Huch-Schule Dreieich, der Volkshochschule Dreieich e.V., der Volkshochschule Kreis Offenbach, der Stadtbücherei Dreieich, dem Frauenbüro Dreieich, der Sprendlinger Bücherstube, den Bürgerhäusern Dreieich, dem Finanzamt Langen, dem Geschichts- und Heimatverein e. V. Dreieichenhain, dem Heimat- und Geschichtsverein Dietzenbach e.V., dem Museum für Heimatkunde und Geschichte Dietzenbach, den Freunden Sprendlingens und dem Stadtarchiv Dreieich.

Weitere Informationen:
http://www.fritz-bauer-institut.de/legalisierter-raub
www.hr-online.de/
www.dreieich-museum.de