Seit 1993 hegen und pflegen die insgesamt 25 Mitglieder des
Bahnengolfvereins (BGV) Backumer Tal die Minigolfanlage, die den
Hertener Stadtwerken gehört. Um das Jubiläum gebührend zu feiern,
veranstalteten die Mitglieder eine Feier mit vielen Aktionen. Doch das
Wetter drohte, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Regen
prasselt auf die Bahnen. Der Jubiläumskuchen schmeckt trotzdem. „Für
das Wetter können wir nichts“, konstatiert Norbert Ott, Sportwart und
Geschäftsführer des Minigolfplatzes. Ein mächtiges Gewitter stört den
wichtigen Tag. Seit 20 Jahren besteht der Verein nun. Norbert Ott ist
seit dem ersten Tag dabei und hat den BGV mitgegründet. Das Unwetter
nehmen er und seine Vereinskolleginnen und –kollegen mit Humor und
Gelassenheit. Dann wird der Kuchen eben im Vereinshaus und nicht draußen
gegessen. Ein paar Minuten später hört es auf zu regnen. Der Himmel
klart auf, die Sonne erhellt den Minigolfplatz. Ohne große Absprache
packen alle mit an, säubern die Bahnen, decken Tische und Stühle wieder
ein und richten die Kuchentheke her.
Norbert Ott bereitet sich
auf das Spiel mit seinem Vereinskollegen Thorsten Pichol vor. Die beiden
wurden während ihres ersten Versuchs unsanft von dem Gewitter
unterbrochen. Norbert Ott kümmert sich beim BGV Backumer Tal um die
Buchhaltung und die Abwicklung der Platzbelegung. Er spielt seit 40
Jahren Minigolf. Seine beiden Söhne sind ebenfalls passionierte Spieler,
einer von ihnen, David, ist sogar Deutscher Meister.
Im wahren
Leben ist Ott Vermessungstechniker beim Kreis Recklinghausen. Wie viele
Stunden pro Woche die Vereinsarbeit einnimmt? Er winkt ab: „Maximal fünf
Stunden, mehr nicht.“ Sein Engagement lässt sich also gut mit dem Beruf
vereinbaren. Der Verein beschäftigt eine 400 Euro-Kraft und eine
Platzwartin in Vollzeit. Die sind zu den Öffnungszeiten anwesend: Im
August können Minigolfer hier werktags von 12 bis 21 Uhr und sonntags
von 10 bis 21 Uhr ein Ründchen drehen. Ansonsten regeln die Mitglieder
alles selbst. Jeden Dienstag treffen sie sich zum Training. Außer in der
Winterpause. Die reicht von November bis Ostern. Für Norbert Ott geht
die Arbeit dann trotzdem weiter. Die Planungen für das neue Jahr stehen
an und die Finanzgeschäfte müssen weitergeführt werden.
In den
Sommerferien gibt es spezielle Angebote. Kinder bis einschließlich 15
Jahren haben verbilligten Eintritt und bezahlen nur einen statt wie
sonst 1,60 Euro. Erwachsene können für 2,50 Euro spielen. Eine
Zusatzrunde kostet dann nur noch 2 Euro.
Norbert Ott und Thorsten
Pichol sind mitten im Spiel. Ott ist unzufrieden: „Hätten wir bloß
keine Pause gemacht.“ Er geht leicht in die Knie und konzentriert sich
auf den Ball. Abschlag – der Ball landet nicht im Loch. Letzten Endes
verliert Ott gegen seinen jüngeren Gegner. Anschließend wird
gefachsimpelt: Über die Qualität der Bälle und den Spielverlauf. Der
Verein zählt insgesamt rund 25 Mitglieder. Wenig im Vergleich zu früher:
„Ab 1993 konnten wir in der Entwicklung eine regelrechte Steilkurve
beobachten. Zu dieser Zeit hatten wir über 60 Mitglieder. Minigolf war
damals ein Trendsport.“ Das Ansehen von Minigolf mag sich geändert
haben, erfolgreich sind die Golfer des BGV Backumer Tal aber nach wie
vor. Eine Mannschaft spielt in der Landesliga, eine weitere in der
Oberliga. Mannschaften in der Landesliga bestehen aus vier Spieler, in
der Oberliga spielen sechs Minigolfer in einem Team.
Eins macht
Norbert Ott Sorgen: Es fehlt der Nachwuchs. Vier Jugendliche sind
momentan Mitglieder im Verein. Neue Mitglieder nicht in Sicht. Das trübt
die Jubiläums-Stimmung aber nicht. Auch Thorsten Pichol ist nach Feiern
zumute: Er ist seit 20 Jahren beim BGV Backumer Tal. Mit 10 Jahren hat
er das erste Mal den Schläger gegen den Bahnengolfball geschlagen. „Als
kleiner Junge habe ich miterlebt, wie die Bahn aufgebaut wurde“,
erinnert er sich. „Das war schon phänomenal.“