Mittwoch, 14. August 2013

Minigolfverein wird 20

Seit 1993 hegen und pflegen die insgesamt 25 Mitglieder des Bahnengolfvereins (BGV) Backumer Tal die Minigolfanlage, die den Hertener Stadtwerken gehört. Um das Jubiläum gebührend zu feiern, veranstalteten die Mitglieder eine Feier mit vielen Aktionen. Doch das Wetter drohte, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen.


Regen prasselt auf die Bahnen. Der Jubiläumskuchen schmeckt trotzdem. „Für das Wetter können wir nichts“, konstatiert Norbert Ott, Sportwart und Geschäftsführer des Minigolfplatzes. Ein mächtiges Gewitter stört den wichtigen Tag. Seit 20 Jahren besteht der Verein nun. Norbert Ott ist seit dem ersten Tag dabei und hat den BGV mitgegründet. Das Unwetter nehmen er und seine Vereinskolleginnen und –kollegen mit Humor und Gelassenheit. Dann wird der Kuchen eben im Vereinshaus und nicht draußen gegessen. Ein paar Minuten später hört es auf zu regnen. Der Himmel klart auf, die Sonne erhellt den Minigolfplatz. Ohne große Absprache packen alle mit an, säubern die Bahnen, decken Tische und Stühle wieder ein und richten die Kuchentheke her. 

Norbert Ott bereitet sich auf das Spiel mit seinem Vereinskollegen Thorsten Pichol vor. Die beiden wurden während ihres ersten Versuchs unsanft von dem Gewitter unterbrochen. Norbert Ott kümmert sich beim BGV Backumer Tal um die Buchhaltung und die Abwicklung der Platzbelegung. Er spielt seit 40 Jahren Minigolf. Seine beiden Söhne sind ebenfalls passionierte Spieler, einer von ihnen, David, ist sogar Deutscher Meister.

Im wahren Leben ist Ott Vermessungstechniker beim Kreis Recklinghausen. Wie viele Stunden pro Woche die Vereinsarbeit einnimmt? Er winkt ab: „Maximal fünf Stunden, mehr nicht.“ Sein Engagement lässt sich also gut mit dem Beruf vereinbaren. Der Verein beschäftigt eine 400 Euro-Kraft und eine Platzwartin in Vollzeit. Die sind zu den Öffnungszeiten anwesend: Im August können Minigolfer hier werktags von 12 bis 21 Uhr und sonntags von 10 bis 21 Uhr ein Ründchen drehen. Ansonsten regeln die Mitglieder alles selbst. Jeden Dienstag treffen sie sich zum Training. Außer in der Winterpause. Die reicht von November bis Ostern. Für Norbert Ott geht die Arbeit dann trotzdem weiter. Die Planungen für das neue Jahr stehen an und die Finanzgeschäfte müssen weitergeführt werden.

In den Sommerferien gibt es spezielle Angebote. Kinder bis einschließlich 15 Jahren haben verbilligten Eintritt und bezahlen nur einen statt wie sonst 1,60 Euro. Erwachsene können für 2,50 Euro spielen. Eine Zusatzrunde kostet dann nur noch 2 Euro.

Norbert Ott und Thorsten Pichol sind mitten im Spiel. Ott ist unzufrieden: „Hätten wir bloß keine Pause gemacht.“ Er geht leicht in die Knie und konzentriert sich auf den Ball. Abschlag – der Ball landet nicht im Loch. Letzten Endes verliert Ott gegen seinen jüngeren Gegner. Anschließend wird gefachsimpelt: Über die Qualität der Bälle und den Spielverlauf. Der Verein zählt insgesamt rund 25 Mitglieder. Wenig im Vergleich zu früher: „Ab 1993 konnten wir in der Entwicklung eine regelrechte Steilkurve beobachten. Zu dieser Zeit hatten wir über 60 Mitglieder. Minigolf war damals ein Trendsport.“ Das Ansehen von Minigolf mag sich geändert haben, erfolgreich sind die Golfer des BGV Backumer Tal aber nach wie vor. Eine Mannschaft spielt in der Landesliga, eine weitere in der Oberliga. Mannschaften in der Landesliga bestehen aus vier Spieler, in der Oberliga spielen sechs Minigolfer in einem Team.

Eins macht Norbert Ott Sorgen: Es fehlt der Nachwuchs. Vier Jugendliche sind momentan Mitglieder im Verein. Neue Mitglieder nicht in Sicht. Das trübt die Jubiläums-Stimmung aber nicht. Auch Thorsten Pichol ist nach Feiern zumute: Er ist seit 20 Jahren beim BGV Backumer Tal. Mit 10 Jahren hat er das erste Mal den Schläger gegen den Bahnengolfball geschlagen. „Als kleiner Junge habe ich miterlebt, wie die Bahn aufgebaut wurde“, erinnert er sich. „Das war schon phänomenal.“